Himmelfahrtskommando Florida
To Hell And Back (...in 3000 Miles)
Ein Reisebericht
Einleitung
Während unseres Praxissemester-Aufenthaltes beschlossen Martin
Schroeder, Martin Hirsch, Dieter Mannschot und meine Wenigkeit,
Christian Fuchs, einen echten Roadtrip von College Park bei Washington,
D.C. in Richtung Florida zu unternehmen. In diesem Bericht möchte
ich versuchen, ein wenig unsere Eindrücke zu schildern.
![Hohlköpfe im Kreisverkehr, oder: 4 Studenten auf dem Weg nach Florida](pics/gruppe.jpg)
Martin H., Dieter M., Christian F., Martin S. (v.l.)
30.5.2003 - Tag 1 - Freitag
![Der erste Campingplatz](pics/day1_1.jpg)
Frohen Mutes und voller Freude auf den
anstehenden Urlaub im klimatisierten Mietwagen haben wir den Wecker auf
7 Uhr gestellt. Nachdem einige Brötchen geschmiert und die letzten
Sachen gepackt waren, fuhren Martin, Martin und Dieter zur
Leihwagenfirma um den vorbestellten Wagen abzuholen. Als sie nach mehr
als 2 Stunden wiederkamen, hatten sie natuerlich keinen Mietwagen dabei.
Der bei der Internet-Buchung genannte Preis von $340 (was fuer 10 Tage
wirklich spottbillig ist) war ohne Versicherung. Diese hätte
nocheinmal $20 pro Tag gekostet - zu viel für uns. Wir erfuhren
allerdings, daß die Möglichkeit besteht, durch einen
Jahresbeitrag von etwa 50Euro solche Versicherungen über eine
Kreditkarte zu decken. Also haben wir Dieters Visa-Karte rausgekramt und
bei der Sparkasse in Deutschland angerufen. Doch: Wie gewonnen, so
zeronnen. Da es in Deutschland bereits nach 16Uhr war, zudem an einem
Freitag, war bei der Sparkasse natürlich niemand mehr zu erreichen.
Deshalb (vielleicht auch, weil uns ansonsten keine andere Wahl blieb)
entschieden wir, das Auto von Dieter und Martin H., den Chrysler 5th
Avenue, zu nehmen.
![Das erste Essen](pics/day1_2.jpg)
Als wir dann 2 Stunden später das
Auto bis unters Dach vollgepackt hatten, einen kurzen Besuch bei einer
Werkstatt wegen eines Nagels im Reifen hinter uns hatten (O-Ton Martin
H.: "Deswegen verliert er immer Luft!") und uns seelisch auf die langen
Stunden im Auto vorbereitet hatten, ging es endlich los. Wir entschieden
uns dazu, nicht die ganze Zeit auf der Interstate 95 zu bleiben, sondern
bei Raleigh auf die I-40 zu gehen um die Küste entlangzufahren,
voller Hoffnung ein paar Einblicke in das Land zu bekommen. Kurz nach
Raleigh war es dann auch schon Zeit, einen Campingplatz aufzusuchen, auf
welchem wir dann den Abend gemütlich ausklingen ließen.
Die Strecke:
College Park - Raleigh
ca. 308 Meilen (490 km)
31.5.2003/1.6.2003 - Tag 2/3 - Samstag/Sonntag
![Nach einem Zwischenstop bei McDonalds](pics/day2_1.jpg)
Zeitig standen wir auf, um
unserem großen Ziel (Key West) so schnell wie möglich
näher zu kommen. Trotz aller Hatz beschlossen wir, in Myrtle Beach
ein Zwischenstop zu machen. Zufälligerweise (wir wußten davon
nichts) fand an besagtem Strand eine Flugshow der Air Force statt, wir
hatten somit die Gelegenheit, einer Kunstflugstaffel (den "USAF
Thunderbirds") bei deren Aufführungen zuzuschauen. War wirklich
sehr interessant! Gerade wieder auf der Straße, hat uns ein
amerikanischer Autofahrer auf ein Problem mit unserem linken
Vorderreifen hingewiesen. Beim darauffolgenden Kontrollstop stellten wir
fest, daß die Reifeninnenseite völlig abgefahren war, d.h. es
war die innere Struktur des Reifens zu sehen. So konnten wir
unmöglich weiterfahren. Also sofort zur nächsten Tankstelle
und nach einer Werkstatt gefragt. Dort konnte man uns leider nur sagen
(hätten wir uns eigentlich auch denken können), daß
Samstags um diese Zeit (16Uhr) alle Werkstätten geschlossen sind.
Eine Tankstellenkundin bot uns an, daß sie einen befrundeten
Mechaniker anrufen könne. Gesagt, getan. Doch leider sagte uns
dieser bereits am Telefon, daß er machtlos ist, da er ein Problem
mit der Achse vermutete. So standen wir dann bei der Tankstelle, mit
wenig Hoffnung, noch sehr weit in Richtung Florida zu kommen. Auf einmal
kam ein Tankstellenbediensteter auf uns zu, und fragte, ob er uns helfen
könne, wir schilderten ihm unser Problem und er hatte einen etwas
unkonventionellen Ratschlag. Zum Walmart sollten wir fahren, dort
könnten wir Reifen kaufen, so könnten wir zumindest
weiterfahren. Nach anfänglichem Lachen bemerkten wir, daß er
es ernst meinte, und so machten wir uns in Richtung Walmart auf. Und
tatsächlich: Der amerikanische Walmart bietet Teilweise ein "Tire +
Lube Center", d.h. wir konnten unsere Reifen hier wechseln lassen,
![Abend auf dem Campingplatz...](pics/day3_2.jpg)
sogar zu moderaten Preisen. In der
Werkstatt hätten wir uns sicher dumm und dämlich bezahlt, hier
bekamen wir zwei neue Reifen incl Montage fuer $100. Der Urlaub war
gerettet! Nach einem kurzen Einkauf im WALMART (Ich bin dem Laden so
dankbar, daß ich denke ein wenig Schleichwerbung ist angebracht ;)
) machten wir uns dann wieder auf den Weg. Wir beschlossen, in
Charleston einen Zwischenstop einzulegen und nach diesem die Nacht
hindurch bis nach Florida zu fahren. Zu unserer Überraschung fand
in Charleston gerade ein Stadtfest statt, so stürzten wir uns nach
unserer Ankunft dort ein wenig ins Getümmel. Schade, daß wir
nicht mehr Zeit hatten... Gegen 24Uhr machten wir uns wieder auf den
Weg, und so kamen wir etwa um 8Uhr morgens in Cocoa Beach an. Man merkte
auch sofort an den Temperaturn, wieso die Leute hier alle "Sunshine
State" auf dem Nummrnschild stehen haben: Um 9Uhr hat man es in der
prallen Sonne schon kaum noch aushalten können. Dafür Palmen,
wohin man blickt... Nachdem wir dann auf dem Campingplatz eingecheckt
hatten, verbrachten wir den Tag teils schlafend, teils am Strand und
machten ansonsten, außer dem abendlichen Grillen, (eigentlich)
nichts mehr.
Die Strecke:
Raleigh - Cocoa Beach (nahe Cape Canaveral)
ca. 618 Meilen (990 km)
2.6.2003 - Tag 4 - Montag
![Eines der 2 "Launch-Pads" der Space-Shuttel](pics/day4_1.jpg)
Für den heutigen Tag war das Kennedy
Space Center in Cape Canaveral angesagt. Deshalb waren wir darauf
bedacht, einigermaßen früh aufzustehen, was natürlich
nicht allen von uns ohne weiteres gelungen ist (u.a. mir). Unmittelbar
nach dem Frühstück und vor der Abfahrt bemerkten wir ein
weiteres Unglück: Ameisen in unserem Zelt. Diese schienen sich
durch den Boden unseres günstigen Zelts gefressen zu haben und
trieben seitdem in diesem ihr Unwesen. Deshalb beschlossen wir, das Zelt
an eine Stelle zu befördern, an welcher nicht gerade ein
Ameisenhaufen uns das Leben schwer machen würde. Als dann endlich
auch der Letzte seine Eintrittskarte (wir hatten in einem
Touristen-Center Vergünstigte bekommen) gefunden hatte, setzten wir
uns in Richtung Space Center in Bewegung. Dort angekommen, buchten wir
noch die "NASA Close Up Tour" für $20, welche versprach einen
näheren Einblick in das Gelände (welches übrigens riesig
ist) zu vermitteln. Im Museum gab es viele interessante Sachen zu sehen
(Trägerraketen, Space Shuttle, geschichtliches, ...) und auch die
Tour war ein voller Erfolg! So sahen wir die "Launch-Pads" der Space
Shuttel und das riesige Konstruktionsgebäude (siehe Foto, das blaue
Feld der Flagge ist so groß wie ein Basketballfeld, es ist die
größte amerikanische Fahne welche in den USA exisiert) aus
nächster Nähe und hatten die Gelegenheit, einige Fotos zu
schießen.
![Das riesige Assembly-Building](pics/day4_2.jpg)
Als wir nach dem ganzen Spektakel den
Heimweg antraten, ahnten wir nichts böses, doch dieses sollte sich
schnell ändern: Einige Minuten nachdem wir auf dem Campingplatz
angekommen sind, zog ein tropischer Sturm auf und setzte den
Campingplatz unter Wasser. Und das im "Sunshine State"! Der trockene
Boden nahm die Wassermassen nicht völlig auf, und ausgerechnet in
der Mulde, in welcher wir aus Angst vor den Ameisen das Zelt aufgestellt
hatten, bildete sich ein kleiner See. Und da unsere kleinen Freunde in
der vorherigen Nacht Teile des Zeltbodens perforiert hatten, konnte ein
Teil des Wasser ins Zelt eindringen. Herrlich! Wenigstens wurden wir
nach dem Gewitter mit einem schönen, roten Himmel samt Regenbogen
belohnt, zudem hatten wir Glück im Unglück - der
Wassereinbruch hielt sich in Grenzen und durch die sich auf dem
Campingplatz befindenden Trockner hatten wir auch das Malheur mit den
nassen Schlafsäcken beheben können. So fanden wir letztendlich
noch ein wenig Schlaf...
Die Strecke:
Cocoa Beach - Cape Canaveral - Cocoa Beach
ca. 20 Meilen (32km)
3.6.2003 - Tag 5 - Dienstag
![Micky Maus in Diesneyland...](pics/day5_1.jpg)
![Das Schloß in Disneyland](pics/day5_2.jpg)
Auch heute stand frühes Aufstehen
auf dem Plan, denn schließlich wollten wir diesen Tag in
Disneyland verbringen. Als der Ärger über die $7
Parkgebühren abgeklungen war (schließlich kostet der Eintritt
$55), kamen wir gegen 10Uhr im "Magic Kingdom", einer der 4 Disney-Parks
in Orlando, an. Im Park hielten wir uns bis zur Schließung um
19Uhr auf - zu unserem Ärger schloß der Park so früh, an
beinahe allen anderen Wochentagen (nur eben nicht Dienstags+Donnertags)
ist er bis nach einem um 21Uhr stattfindenden Feuerwerk geöffnet.
So aber hatten wir uns mit der Parade um 15Uhr zu begnügen,
wenigstens war diese sehr interessant. Letztendlich waren wir alle ein
wenig entäuscht, schließlich hätte man von der Welt
bekanntestem Freizeitpark etwas mehr erwartet, z.B. daß er
größer sei oder zumindest die Disney-Figuren stetig durch den
Park laufen, aber leider war nichts dergleichen zu vernehmen. Aber
Nichtsdestotrotz, der Park war auf jeden Fall eine Reise wert.
Die Strecke:
Cocoa Beach - Orlando - Cocoa Beach
ca. 135 Meilen (220km)
4.6.2003 - Tag 6 - Mittwoch
![Unser Zelt+Auto unter Palmen...](pics/day6_1.jpg)
![Der "Southernmost Point"](pics/day6_2.jpg)
Heute machten wir uns letztendlich auf den Weg nach Key West, der
südlichste mit dem Festland verbundene Teil der USA. Nach einem
zwischenzeitlichen Gewittersturm auf der Interstate gerieten wir bei
West Palm Beach mitten in den Berufsverkehr, was angesichts des immer
besser werdenden Wetters in dem nicht klimatisierten, gnadenlosen
überladenen Auto keine Freude war. Zudem wird in Richtung
Süden das Klima nicht gerade kälter. Dafür wurden wir auf
der etwa 100 Meilen langen Strecke nach Key West mit einer sehr
schönen Aussicht belohnt - überall türkisfarbenes Wasser,
strahlend blauer Himmel, und die Straße wand sich etwa zur
Hälfte auf Brücken gen Key West. Als wir gegen 18Uhr
letztendlich ankamen, machten wir uns sofort zur Touristen-Information
auf und fragten, wo denn ein Camping-Platz sei. Der Mitarbeiter dort
rief daraufhin beim hiesigen Platz an, und fragte nach dem Preis. Wir
waren ja auf einiges gefasst, schließlich ist man in Key West,
aber $71 war uns dann doch zu viel. So beschlossen wir, ein oder 2
Inseln vor Key West einen Campingplatz aufzusuchen, wo wir letztendlich
blieben, aber mit $45+Tax=$50 pro Nacht auch einiges berappen
mußten. Abends haben wir uns noch die Altstadt von Key West
angeschaut, waren am "Southernmost Point" der USA und ließen
schließlich den Abend gemütlich in einer Kneipe ausklingen.
Die Strecke:
Cocoa Beach - Key West
ca. 360 Meilen (580km)
5.6.2003 - Tag 7 - Donnerstag
![End of Route 1](pics/day7_1.jpg)
![Sonnenuntergang in auf Key West](pics/day7_2.jpg)
Da wir die meiste Zeit im Auto saßen
oder anderweitig unterwegs waren, beschlossen wir diesen Tag an einem
der weißen Sandstrände hier ausklingen zu lassen. Also wieder
auf zur Touristeninformation, um uns einen guten Strand nennen zu
lassen. Dort wurde uns allerdings ein Angebot unterbreitet, welchem wir
nicht widerstehen konnten: Eine Tour mit einem Katamaran zu dem vor den
Florida-Keys liegenden Korallenriff um dort Schnorcheln zu gehen. Der
Preis lag zwar bei $45, aber schließlich lebt man nur einmal.
Dafür sahen wir beim Schnorcheln ganze Schwärme
wunderschöner Fische, einige berichteten sogar von kleinen
Riffhaien, wessen Anblick mir leider verwehrt blieb. Die Investition
hatte sich auf jeden Fall gelohnt! Nach einem etwas längeren
Zwischenstop bei einem AllYouCanEat-Fischrestaurant machten wir uns dazu
auf, das Ende der "US-Route 1" - an welcher wir ja in College Park
direkt leben - zu besuchen. Letztendlich wollten wir noch den
Sonnenuntergang in Key West zu bestaunen. Leider zogen etwa 10 Minuten
vor Ende des Spektakels einige Wolken auf, dennoch war es ein
interessanter Anblick. Kurz vor dem Gehen letztendlich lernten wir
tatsächlich noch 2 Heidelberger kennen (klein ist die Welt...) und
ließen den Abend gemeinsam im "Sloppy Joe's", angeblich die
Lieblingskneipe Ernest Hemmingways, zu Ende gehen.
Die Strecke:
ca. 20 Meilen (32km)
6.6.2003 - Tag 8 - Freitag
![Ein Alligator im "Gator Park"](pics/day8_1.jpg)
![Unser Tour-Guide - ein echter Kerl](pics/day8_2.jpg)
Da die anstehende Strecke nicht allzuweit
zu sein schien, planten wir, den Morgen gemütlich anzugehen und
erstmal auszuschlafen. Doch weit gefehlt - um 9 Uhr hatte die Hitze auch
den Letzten aus dem Zelt getrieben. So machten wir uns auf in Richtung
Everglades, eine riesige Sumpflandschaft in Florida, um dort eine der
berühmten Air-Boat Touren zu machen. Auf den Rat unserer beiden
Heidelberger Landsleute hin haben wir den "Gator Park" besucht. Die Tour
war dann letztendlich auch sehr interessant, wir sahen einige
Alligatoren (leider nur kleine), Schildkröten und auch Vögel.
Zu guter Letzt sind wir tatsächlich (auf das Drängen unseres
Guides hin) noch in den Everglades aus dem Boot ausgestiegen, ein
durchaus komisches aber dennoch hochinteressantes Gefühl. Auch
unser Tourguide war ein echtes Unikat (Zitat: "If you are a fan of the
Discovery-Channel, you may have seen me swimming with Alligators.") und
das anschließende "Gator-Wrestling" war sehenswert. Alles in allem
ein gelungener Tag.
Nun ging es aber weiter in Richtung Miami Beach. Die erste Nacht,
welche wir im klimatisierten Hotel-Zimmer verbringen wollten. Gegen
18Uhr kamen wir dann im Hotel an, wir ließen es uns trotz des ein
wenig zu wünschen übrig lassenden Wetters nicht nehmen, noch
ein wenig an den Strand zu gehen. Nach dem obligatorischen Besuch im
Hotel-Pool (die Nacht hat uns gemeinsam übrigens nur $60 gekostet,
d.h. $15 prop Kopf) machten wir uns auf um noch in irgendeiner Bar einen
Cocktail zu schlürfen. Danach fielen wir alle totmüde ins
Bett...
Die Strecke:
Key West - Everglades - Miami Beach
ca. 220 Meilen (352km)
7.6.2003 - Tag 9 - Samstag
![Ausblick in Downtown Miami](pics/day9_1.jpg)
![Die Hochbahn, das einzig sehenswerte in Miami](pics/day9_2.jpg)
Auch diese Nacht war leider sehr früh
vorbei, da das im Hotel angebotene Frühstück für $6 nur
bis 10 Uhr zur Verfügung stand. Danach machten wir uns auf,
Downtown Miami zu besichtigen, was sich leider als völlige Pleite
herausstellte. Vom "Marketplace" mal abgesehen präsentierte sich
Miami uns beinahe als Geisterstadt. Kaum eine Menschenseele auf den
Straßen. Das einzige sehenswerte war die Hochbahn, mit welcher wir
kostenlos durch Miami fahren konnten. Nachdem wir uns im Hard Rock Cafe
gestärkt hatten, machten wir uns wieder auf in Richtung Cocoa
Beach, wo wir den auf den nächsten Tag terminierten Raketenstart
bestaunen wollten. Als endlich das Zelt aufgebaut und die Badehosen
angezogen waren, ging es sofort wieder an den Strand. Mit etwas Bier und
Wein bleiben wir dort bis gegen 22:30Uhr, und selbst um diese Zeit wurde
es trotz auffrischenden Windes keineswegs kalt. Danach machten wir uns
noch etwas zu Essen, spielten ein wenig Skat und gingen nach dem
letztendlich doch sehr anstrengenden Tag ins Zelt.
Die Strecke:
Miami Beach - Miami - Cocoa Beach
ca. 220 Meilen
8.6.2003/9.6.2003 - Tag 10/11 - Sonntag/Montag
![Die Launch-Pads der Nutzlast-Raketen](pics/day10_1.jpg)
Nach dem Aufstehen machten wir
uns auf zum angeblich weltbekannten "Ron Jon Surf Shop" (zumindest haben
wir auf der Interstate Schilder wie "100 Miles to the world famous Ron
Jon Surf Shop" gesehen) um uns dort mit Souvenirs einzudecken. Danach
haben wir im "Dunkin Donuts" unser Früstück eingenommen und
sind so schnell wie möglich zum Campingplatz zurück, um noch
einige Zeit am Strand verbringen zu können - schließlich war
der Himmel wolkenfrei. Gute Vorzeichen also für den auf 14:05Uhr
festgelegten Raketen-Start, welcher uns so lange in Florida blieben
ließ! Der Tag war tatsächlich so heiß, daß selbst
das Wasser kaum noch kühl war und unglücklicherweise nur noch
für geringe Linderung in Sachen Hitze sorgen konnte.
![Das Unwetter, welches leider den Start verdarb...](pics/day10_2.jpg)
Gegen 13:30 machten wir uns dann auf zu
unserem Auto, um die Fotoapparate zu schnappen, doch zu diesem Zeitpunkt
taten sich am Horizont bereits dunkle Gewitterwolken auf. Wir hofften, das
Wetter wuerde sich noch einige Minuten halten und gingen auf einen Steg
direkt am Strand, von welchem aus wir einen hervorragenden Blick auf die
Abschußrampen hatten. Auch ein professioneller Fotograf hatte sich
dort eingefunden, er besaß sogar ein Radio mit welchem man den
Funkverkehr des Space Centers mithören konnte (Countdown, etc.).
Und dann kam es selbstverständlich wie es kommen mußte: 3
Minuten vor dem tatsächlichen Start wurde der Countdown wegen des
heranziehenden Gewitters abgebrochen. Wir zogen unmittelbar von dannen,
und bevor wir den Steg verlassen hatten standen wir auch schon im
Regen. So eine Pleite! Das einzigst Positive, was wir dem Gewitter
abringen konnten, war, daß zumindest die Heimfahrt im Auto nicht
allzuheiß zu werden verprach.
Letztendlich, nach nicht mehr als 12 Stunden Fahrt (wir hatten derer 14
kalkuliert) kamen wir dann morgens gegen 6Uhr wieder wohlbehalten in
College Park an. Nach einem mehr oder minder fragwürdigen
Frühstück bei McDonalds begaben wir uns zwar müde aber
dennoch glücklich in unsere Betten...
Die Strecke:
Cocoa Beach - College Park
ca. 900 Meilen (1450km)
Fakten, Fakten, Fakten....
Wir haben in besagten 10 Tagen...
... ca. 3000 Meilen / 4800 km zurueckgelegt und dabei ca. 145 Galonen
(550 Liter) Benzin verfahren. Das entspricht in etwa der Strecke von
Mannheim nach Moskau und zurück(!).
... fuer dieses Benzin sage und schreibe um die 200$ (z.Zt. 170EUR)
bezahlt. Bei einem angenommen Benzinpreis von 1,10 EUR in Deutschland
haette dieselbe Strecke in Europa etwa 600 EUR gekostet.
... immerhin 6 amerikanische Staaten (Maryland, Virginia, North
Carolina, South Carolina, Georgia, Florida) durchquert.